


TOKAJ
WURDE 2002 ALS DIE ERSTE GESCHLOSSENE WEINREGION DER WELT ZUM UNESCO-WELTKULTURERBE GENANNT
Die Tokaj-Region in Ungarn ist weltweit bekannt für ihre exquisiten Weine, die eine lange Geschichte und Tradition haben. Tokajer Weine sind nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein kulturelles Erbe, das tief in der ungarischen Identität verwurzelt ist.
Fläche 11.149 Hektar, bestockt 4.897 Hektar
Unsere Winzer
Carpinus
Grand Tokaj
Heritage
Majoros
Tokajicum
Tokaj Pendits
Geografische Lage

Tokaj ist gelegen im Nordosten des Landes, am Fusse der Karpaten. Die ausschliesslich Weisswein-Region befindet sich in einem Dreieck, umgeben von den Flüssen Theiss und Bodrog. Die Weinberge erstrecken sich auf äusserst abwechslungsreichem Vulkangestein in Höhenlagen von etwa 100 bis 300 Metern über dem Meeresspiegel.
Der Boden und das Klima

Die Böden sind vulkanischen Ursprungs und reich an Mineralien, was den Weinen ihre charakteristische Geschmacksfülle verleiht. Das Klima in Tokaj ist gemässigt kontinental, mit warmen Sommern und kühlen, feuchten Herbstmonaten. Diese klimatischen Bedingungen sind ideal für die Entwicklung der Edelfäule (Botrytis cinerea), die eine wesentliche Rolle bei der Herstellung des Tokaji Aszú spielt.
Ein Geschütztes Weinbaugebiet mit Strengen Regeln

Tokaj ist ein geschlossenes Weinbaugebiet, in dem ausschliesslich sechs weisse Rebsorten angebaut werden dürfen. Diese strenge Regelung stellt sicher, dass die Weine ihren typischen Charakter und die hohe Qualität beibehalten, die sie weltweit so begehrt machen.
Die zugelassenen Rebsorten sind Furmint, Hárslevelű, Sárgamuskotály (Gelber Muskateller), Zéta, Kövérszőlő und Kabar. Die Begrenzung auf diese sechs Sorten ist ein wesentlicher Faktor, der die Identität und das Erbe des Tokajer Weinbergs bewahrt und weiterführt.
Die verschiedenen Arten von Tokajer Weinen
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Trockene Tokajer Weine
Süssweine, zum Teil mit Botrytis
Tokaji Szamorodni
Szamorodni kann je nach Anteil der Trockenbeeren sowohl trocken als auch süss sein; es ist jedoch deutlich anspruchsvoller, einen qualitativ hochwertigen trockenen Szamorodni herzustellen, der einem guten Sherry ähnelt.
Tokaji Aszú
Tokaji Aszú-Essenz
Tokaji (Natur) Essenz
Tokaji Aszú - Aszú Essenz - Essenz

Die besten Tokaji Aszú-Jahrgänge: 1806, 1811, 1834, 1885, 1889, 1900, 1912, 1924, 1937, 1945, 1947, 1952, 1957, 1963, 1968, 1972, 1975, 1983, 1988, 1993, 1999, 2000, 2002, 2003, 2006, 2007, 2013, 2017
Aszú ist ein Grundwein, dem von Botrytis Cinerea betroffene einzeln handgepflückten Aszú-Beeren hinzugefügt werden. Die Aszú-Lese erfolgt sehr spät, der traditionelle Lesebeginn war der 28. Oktober, heutzutage wird immer früher angefangen. Die von Frauen über mehrere Wochen gepflückte Aszú-Beeren (eine Person kann täglich 12-18 kg Aszú-Beeren sammeln), werden bis zum Ende der Ernte in Wannen mit einem Loch am Boden im Weinkeller gelagert. Die Beeren werden in Wein eingelegt, und der dabei entstehende sogenannte Aszú-Teig wird behutsam gepresst. Der gewonnene Most wird dann vergoren und anschliessend in Eichenfässern ausgebaut.
In Tokaj ist das 136-Liter-Fass, bekannt als Gönci-Fass, typisch für die Aszú-Herstellung. Die gesetzlich vorgeschriebene Reifezeit im Eichenfass beträgt mindestens 18 Monate. Nach dieser Reifephase wird der Wein in Flaschen abgefüllt und weiter für mindestens 12 Monaten verfeinert.
„Puttony“ ist das ungarische Wort für Tragebütten, mit einem Fassungsvermögen von 25 kg. Es ist das traditionelle Mass für die Menge an Aszú-Beeren, die dem Grundwein hinzugefügt werden. Allgemein gilt: Je höher die Anzahl der Puttony, desto hochwertiger und langlebiger ist der resultierende Wein.
Aszú-Essenz ist die Qualitätsstufe zwischen dem 6 puttonyos Aszú und der Höchststufe Essenz. Es gelten fast die gleichen Bedingungen wie bei Aszú, dennoch der Wein muss fünf Jahre (davon drei im Fass) reifen. Sie wird nur in besonderen Jahren hergestellt und besitzt eine nahezu unbegrenzte Haltbarkeit.
Tokaji Natur Essenz
Die in Wannen gelagerten Aszú-Beeren pressen durch ihr Eigengewicht einen kleinen Teil ihres Saftes, der als Nektar bekannt ist. Dieser sirupartige, süsse an Honig erinnernder Saft zeichnet sich durch eine hohe Konzentration, Dichte, ausgeglichene Geschmacksfülle und intensive Säurestruktur aus, die die grosse Süsse harmonisch balanciert. Der Nektar wird durch ein Loch im Boden der Wannen in Glasballons aufgefangen und aufbewahrt.
In einem kleinen Fass wird der Nektar vergoren. Aufgrund des hohen Gehalts an Zucker und Säure gestaltet sich dieser Prozess als äusserst schwierig und kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen, wobei nur niedrige Alkoholgehalte von etwa 6 % erreicht werden.
Von einem Hektar Rebland kann man durchschnittlich nur etwa 1 Liter Essenz ernten.
Diese kostbare Rarität hat einen hohen Wert: Sie enthält viele Spurenelemente und Vitamine, und ihr Zuckergehalt kann in den besten Jahren bis zu 850 Gramm pro Liter betragen.
Historisch wurde sie sogar in Apotheken als Medikament in Medizinflaschen verkauft, unter dem Namen „Vinum Tokajense Passum“. Die erste dokumentierte Erwähnung stammt aus dem Jahr 1707.
Meilensteinte der Tokajer Weingeschichte
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1248: Schenkungsurkunde des Königs Béla IV, in der Nähe von Olaszliszka
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1494: Die erste schriftliche Zusammenfassung über der Weinregion Tokaj
1571: Der „Tokajer Aszú Wein“ wurde zum ersten Mal schriftlich erwähnt
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1630: Die erste Beschreibung der Herstellung von Tokaji Aszú
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1703: „Vinum Regnum, Rex Vinorum“ (Wein der Könige, König der Weine) Louis XIV
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1730: die weltweit erste Klassifikation von Weinbergen in Tokaj
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1737: Die Regelung von Tokaj: die Abgrenzung des Weinbaugebiets sowie die Grundlagen des Herkunftsschutzes werden weltweit zum ersten Mal festgelegt. Damit wird die erste Regelung für Herkunftsbezeichnungen in Europa und der Welt erstellt.
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1893: Das erste ungarische Weingesetz, eigenes Kapitel für die Regelung der Tokajer Herkunftsbezeichnung
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1970: internationale Registrierung der Tokaj-Herkunftsbezeichnung gemäss dem Lissaboner Abkommen
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2002: das historische Weinbaugebiet von Tokaj wurde UNESCO Weltkulturerbe
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2007: Die Europäische Union schützt den Begriff "Tokaji" als geografische Herkunftsangabe. Seitdem dürfen nur bestimmte Weine aus dem Tokajer Weingebiet den Namen Tokaji - „Tokajer“ – tragen.