
DIE NÖRDLICHE HEIMAT DES STIERBLUTS, WO TRADITION AUF GESCHMACK TRIFFT
EGER

Geografische Lage, Boden und Klima
Das Weingebiet Eger liegt im nordöstlichen Teil des Landes zwischen dem Bükk- und Mátra- Gebirge. Das Zentrum der Region ist Eger, eine historische Stadt, die für ihre Burg und ihre wichtige Rolle in der türkischen Zeit bekannt ist. Die Weinberge liegen in einer Höhe von 160 bis 300 Metern über dem Meeresspiegel, und hier befindet sich das höchstgelegene (501 m) Weinberg Ungarns, auf dem Hügel Nagy Eged.
Fläche 22.162 Hektar
Bestockt 5.232 Hektar
Die Böden variieren stark und bestehen aus Kalkstein, Dolomit, Schiefer, vulkanischem Rhyolithtuff, im Süden Kies. Das Klima ähnelt dem der Mátra-Region, mit einem späten Beginn des Frühlings und einer vergleichsweise kurzen Vegetationsperiode. Mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 10,1 °C zählt das Weingebiet zu den kühlsten in Ungarn.

Egri Bikavér - Stierblut und seine Legende
Das Egri Bikavér trat Ende des 19. Jahrhunderts in Ungarn auf. Nach der Wiederherstellung der Weinberge nach der Reblausplage wurde eine Cuvée aus Kékfrankos, Portugieser und Kadarka kreiert, um einen vollmundigen Wein zu erzeugen. Durch geschicktes Marketing und strenge Qualitätskontrollen entwickelte sich dieser Wein zum bekanntesten Produkt der Region Eger und sogar ganz Ungarns, das bis zum Zweiten Weltkrieg international geschätzt wurde.
Im Jahr 1997 verabschiedete die Weinbaugemeinschaft den "Bikavér Codex". Dieser legt fest, dass das Bikavér aus mindestens drei verschiedenen Rebsorten bestehen muss, wobei keine einzelne Sorte mehr als 50% des Verschnitts ausmachen darf und alle Sorten mindestens 5% enthalten müssen. Zudem muss die Cuvée mindestens 12 Monate in Holzfässern reifen.
Neben Eger darf nur im Weinbaugebiet Szekszárd Bikavér produziert werden.
Eine Legende besagt, dass die Verteidiger von Eger ihren heimischen Wein tranken, um ihren Kampfgeist und ihre Moral zu stärken. Als die osmanischen Belagerer jedoch die rot gefärbten Bärte der Verteidiger sahen, glaubten sie, diese hätten das Blut von Stieren konsumiert, um deren Wildheit und Stärke zu erlangen. Demoralisiert
zogen sie sich schliesslich zurück. Diese faszinierende Geschichte wurde allerdings vom Dichter Géza Gárdonyi erfunden.